Vortrag: Chemnitz 2018 – Verharmlost. Verdrängt. Vergessen.

Chemnitz im Jahr 2018 – Bilder und Videos des deutschen Mobs gehen durch die Welt. Faschist:innen jagen unter Beifall von Bürger:innen People of Color, Journalist:innen und Antifaschist:innen. Es kommt zu einer Massenmobilisierung der Mosaikrechten aus der ganzen Bundesrepublik. Die Folge ist rechter Terror.

Im Zuge der Ausschreitungen wurden auch Gegendemonstrant:innen angegriffen. Unter ihnen nicht wenige aus Marburg. 6 Jahre später fanden die ersten Prozesse vor Gericht statt, nur ohne juristische Gerechtigkeit. Auch in diesem Jahr werden weitere Prozesstermine stattfinden.

Die Solikampagne für die Betroffenen rechter Gewalt Chemnitz-Marburg unterstützt die Betroffenen und wird die Geschehnisse kontextualisieren, sowie einen Einblick in die betroffenenzentrierte Solidaritätsarbeit geben.

Weitere Infos zur Kampagne: https://solichemnitz2018.noblogs.org

Lesung: Friß und Stirb Trotzdem

“Friss und stirb trotzdem” – Lesung mit Raul Zelik im Rahmen der Veranstatungsreihe “Migrantischer Widerstand” zur Begleitung der gleichnamigen Ausstellung.

Raul Zelik liest aus seinem Roman “Friss und stirb trotzdem”, der sich mit den Ereignissen um die Antifaşist Gençlik, der größten migrantischen antifaschistischen Selbstorganisation im Berlin der 90er Jahre, auseinander setzt.

Als es bei einer ihrer Aktionen gegen Mitglieder einer rechtsradikalen Partei zu Tumult und Messer­stecherei kommt, in deren Folge ein Parteifunktionär stirbt, ist der läs­sige Sommer im Kiez abrupt zu Ende. Gefängnis und Flucht werfen bedrohliche Schatten, einige aus dem Freundeskreis werden ver­haftet, andere unter Mord­verdacht mit Haftbefehl gesucht.

Dienstag, 06. Mai // 20:30 Uhr // Café am Grün

Migrantifa – Geschichte und Kontinuität

„Wir Jugendlichen haben uns gegen Rassismus und Diskriminierung und für gemeinsames Leben und Gleichberechtigung zusammengefunden, um mit anderen Jugendlichen, die auf unserer Seite mitmachen wollen, unsere Probleme zu lösen. Wir müssen endlich kapieren, dass unsere Passivität und unser Nicht-organisiert-Sein uns schaden und zum Vorteil der Herrschenden sind. Das Leben bietet uns keine Alternative, außer uns zusammenzuschließen und gegen den Nazi-Terror zu organisieren“, so beschreibt die Gruppe Antifaşist Gençlik den Grund ihrer Gründung. Und auch heute ist der Nazi-Terror auf den Straßen und im Parlament präsent. Rechte Angriffe auf People of Color nehmen zu. Bürgerliche Parteien sprechen offen und stolz darüber vermehrte Abschiebungen durchzuführen. Die Zäune werden höher gebaut, der Rassismus ist überall und die Hoffnung auf ein besseres Leben schwer greifbar.

Der Vortrag begibt sich auf die Suche in die Vergangenheit und beschäftigt sich unter anderem mit Migrantifa Gruppierungen wie der Antifaşist Gençlik, ihren Erfolgen und dem Scheitern.

Ort: Café am Grün (Am Grün 28)

Datum: 04.05.25

Uhrzeit: 20:45 Uhr

Lesung: Nicht die Ersten – Bewegungsgeschichten von Queers of Color in Deutschland

„Nicht die Ersten (https://www.assoziation-a.de/buch/nicht_die_ersten/)“ versammelt Bewegungsgeschichten queerer Schwarzer Menschen und People of Color in Deutschland von den 1980er Jahren bis heute. Dabei rücken die Erzählungen von Zeitzeug*innen selbst in den Fokus der Geschichtsschreibung. Der Band versteht sich als aktivistische Intervention in eine cis-heteronormative Geschichte antirassistischer Kämpfe und eine weiße Erzählung queerer Geschichte. Das Buch stellt zugleich ein Bewegungsarchiv und einen Beitrag zu einer Queer-of-Color-Kritik-Perspektive im deutschsprachigen Kontext dar. Die Texte geben Zeugnis und Inspiration für gegenwärtige und zukünftige von Generation von Queers of Color in ihren Kämpfen gegen Kapitalismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit, Sexismus und für emanzipatorische Kämpfe.

Wir wollen den Abend dazu nutzen, Herausgeber*in Tarek Shukrallahs Lesung zu lauschen und im Anschluss gemeinsam über das Gehörte ins Gespräch zu kommen.

Ausstellung: Migrantischer Widerstand in den 90er Jahren

Ort: Hessisches Landestheater Marburg (Am Schwanhof 68-72)

Datum: 15.04.25

Uhrzeit: 19:00 Uhr

Referent*in: Gürsel Yıldırım

Organisiert durch die Orgagruppe der Veranstaltungsreihe

Die Wanderausstellung „Migrantischer Widerstand der 90er Jahre“ wurde von dem Hamburger Soziologen und Aktivisten Gürsel Yıldırım kuratiert und besteht aus zwölf Wandtafeln. Sie erinnert an Anlässe und Formen von selbstorganisiertem Widerstand von Migrant*innen, Geflüchteten und Jugendlichen in den 90er Jahren. Dokumentiert werden unter anderem die Proteste von Migrant*innen nach den rassistischen Brandanschlägen in Mölln (1992), Solingen (1993) und Lübeck (1996), die Kämpfe von Geflüchteten gegen Zwangsumverteilung und für Bleiberecht sowie erinnerungspolitische Kämpfe in Folge rassistischer Morde und für die Umbenennung von öffentlichen Plätzen.

Die Ausstellung basiert auf den über Jahre gesammelten Materialien von Gürsel Yıldırım: Fotos von Demonstrationen und Kundgebungen, Streiks von Migrant:innen und Geflüchteten. Sie enthält Flugblätter, Plakate und Zeitungsartikel. „Es geht um den Widerstand von Menschen“, sagt Yıldırım, „die als politische Subjekte ihren Platz in der Gesellschaft fordern“. In den 1990er Jahren gehörte Gürsel Yıldırım u.a. dem Migrant*innenkollektiv an, das von 1995 bis zum Jahr 2000 die Zeitschrift köXüz als Plattform für Migrant:innen und Geflüchteten herausgab. Gürsel Yıldırım hat immer viel Zeit und Energie in die antirassistische Erinnerungsarbeit gesteckt. Die Umbenennung von öffentlichen Plätzen im Gedenken an die Opfer von rechter Gewalt ist ein besonderes Anliegen von Gürsel Yıldırım, der unter anderem seit 2020 in der Hamburger Initiative zum Gedenken an Ramazan Avci aktiv ist.

Migrantischer Widerstand – Start der Bewerbung

Ab heute starten wir mit der Bewerbung der Veranstaltungsreihe “Migrantischer Widerstand – Gegen Rassismus, Faschismus und Unterdrückung”. Noch sind nicht alle Veranstaltungen auf der Webseite aufgelistet, also bleibt gespannt.

Wir freuen uns darauf in knapp einem Monat euch bei den verschiedensten Veranstaltungen zu sehen.